Unser Wippertalbad

Unser Wippertalbad

Schon lange machte sich in den 30er Jahren das Fehlen eines Freibades bemerkbar.
In diesen Jahren entwickelte sich ein reger Fremdenverkehr im Ort.
Besonders waren es die Sommerfremden, die danach verlangten und anfingen, andere Erholungsorte aufzusuchen, die ihnen die erwünschte Badegelegenheit boten.
Lange vor dem Entstehen war schon einmal im Tal, wo die Wipper dicht an den Weg tritt, eine Badestelle entstanden. In der Nähe des Wasserwerks ist versucht worden, durch eine kleine Stauanlage, "das blaue Wasser" genannt, eine Badestelle zu gewinnen.

Hier war bereits von Natur aus eine tiefe Stelle. Als jedoch im Winter das Hochwasser in die Wipper trat, riss dieses die Anlage wieder fort. Endlich, im Jahre 1932, wurde unterhalb des Brauberges das Bad gebaut. Es ist ein Rechteck von 50m x 18m und hat eine maximale Tiefe von 4m. Die Umfassung des Wasserbeckens ist aus Eisenbeton und dessen Fußboden ist zum Teil mit Brettern belegt. Ein Sprungturm mit 2 Sprungbrettern in verschiedener Höhe lud Springlustige ein, ihre Künste zu zeigen. Die mit dem Bau entstandenen Zellen bieten genügend Raum zum Umkleiden. Rings um das Wasserbecken bietet eine Liegewiese reichlich Platz, Sonnenbäder zu nehmen. Teilweise wurde hier der Aushub für diese Fläche planiert. Das Bad erhielt damals sein kühles Nass direkt aus der Wipper, welche noch sehr sauber war. Da der Mühlgraben zur "Königsmühle" sich in der Nähe befand, zweigte man hier das Wasser ab. Diesen Zulauf konnte man durch einen Schieber regeln. Das Wasser floss dann wieder zurück in die Wipper. Der somit ständige Wasserwechsel wurde als große Annehmlichkeit empfunden. Da das Wasser im Bade jedoch erst an sehr sonnigen Tagen seine Kühle verlor, war die Benutzung häufig nicht so stark, wie man es damals im Interesse des Gemeindesäckels wünschte. Schon früher beklagte man hier, dass die Jahreseinnahmen nur knapp oder gar nicht die Ausgaben deckten. 

Das Bad wurde von der Familie Worch nachfolgend Brunzel erbaut. Mitglieder des "Jung deutschen Ordens" halfen tatkräftig mit. Die Gesamtkosten betrugen 30.000,- Mark.

Den größten Teil davon trug die Gemeinde, einen Teil von 1.500,- Mark gab der hiesige Zweigverein des Harzklubs. Weiterhin erhielt man einen Zuschuss vom Sanitätsrat Dr. Waldschmidt, dessen Vermächtnis für den Badbau 5.000,- Mark betrug. Ebenfalls finanzielle Hilfe erhielt man von Firma Hartmann sowie dem Amtsgerichtsrat Dr. Schotte, welcher ehrenamtlich in jedem Jahr der 1. und letzte Besucher des Bades war. 

Die Anlage mit ihren Umkleidekabinen und dem Kassenraum gehören in der heutigen Zeit zu den ältesten noch erhaltenen Freibädern in unserem Raum.

Vielen Dank an Herrn D.Cebulla für den Text und die Bilder.